Die Zukunft der Überwachungskameras
Die Bewegtbildspione sorgen in Deutschland stets für ausreichend Diskussionsstoff. Die einen unterstützen den Sicherheitsaspekt, der durch die Kameras gewährt wird, die anderen fühlen sich durch sie in ihrer Privatsphäre eingeschränkt. Dabei verhelfen sie nachgewiesener Maßen tatsächlich zu höheren Aufklärungsraten. In Deutschland gibt es allerdings nicht mal Einigkeit darüber, wie viele Kameras im öffentlichen Raum eingesetzt werden sollen. So sind die Zahlenunterschiede an Überwachungskameras nicht nur zwischen den Ländern, sondern sogar auch zwischen verschiedenen Städten innerhalb des gleichen Bundeslandes teilweise beachtlich. Dabei ist jeder vierte Deutsche für eine stärkere Videoüberwachung an öffentlichen Plätzen.
Mit gutem Beispiel gehen die Bewohner der königlichen Insel voran. Denn in Großbritannien gibt es vermutlich so viele Überwachungskameras wie nirgendwo sonst im Vergleich zu der Einwohneranzahl. Schätzungsweise gibt es auf der Insel rund fünf Millionen Kameras, montiert an öffentlichen Plätzen, in Krankenhäusern oder auch in Restaurants. Auf rund 13 Briten kommt also eine CCTV-Kamera (Closed Circuit Television). Die meisten davon sind in London im Einsatz, u.a. auch in den öffentlichen Verkehrsmitteln. Hier schätzt man, dass ein Londoner rund 300-mal pro Tag von den CCTVs aufgezeichnet wird. Damit wird das vereinigte Königreich zu einem Überwachungsstaat, was die Deutschen wiederum eher ablehnen.
Doch diese ganzen Überwachungstechnologien sollen einfach für mehr Sicherheit sorgen. Vor allem wenn es um die eigene Sicherheit oder die Sicherheit diverser Wertgegenstände bzw. Geldangelegenheiten geht. Auch wenn einige Menschen sich an den Videokameras an öffentlichen Plätzen stören, kann man sie sich aus Banken, Juweliergeschäften oder gar Casinos nicht mehr wegdenken. Denn irgendwo könnte immer der nächste Dieb oder Betrüger lauern. Gerade an solchen Orten geben Überwachungssysteme ein starkes Sicherheitsgefühl. Eine Spielbank, in der man sich nicht sicher fühlt, besucht man in der Regel kein zweites Mal. Und auch wer lediglich digital bzw. online unterwegs ist, entscheidet sich dennoch für die sichere Variante. Denn hier geht es ja für einen selbst um echtes Geld und das möchte man im besten Fall vermehren und nicht aus der Tasche gezogen bekommen.
Um diesen Trickbetrügern auch im echten Leben immer weiter auf die Spur zu kommen, werden die Überwachungssysteme wie das CCTV immer weiterentwickelt. Denn zu ihnen zählen nicht nur die Kamers, sondern auch die Technologie, die zur Auslesung und Verarbeitung der Bilder verwendet wird. So haben sich zum Beispiel die bekannten Kameraentwickler Nikon und Sony mit dem Startup Scenera zu einer Allianz zusammengetan und ein Netzwerk (NICE) gegründet, welches aus der gemeinsamen Nutzung intelligenter Kameras möglichst viel rausholen will.
Das ließe sich nicht nur für großspurige Überwachungssysteme wie in Großbritannien oder in Deutschland einsetzen, sondern auch bereits im privaten Umfeld. Schon jetzt kann man mit Smart Home Überwachung Kameras im eigenen Heimnetzwerk integrieren. Über das Smartphone lässt sich so einfach überprüfen, ob sich am Haus womöglich ein Einbrecher versucht oder es doch nur der Wind war, der am Rollladen geklappert hat.
Allerdings muss jeder für sich selbst entscheiden, ob man die Videokameras tatsächlich braucht. Immerhin muss das aufgezeichnete Material auch irgendwo gespeichert, die Kameras gewartet und kontrolliert werden. Für die Nutzung im öffentlichen Bereich macht es jedoch Sinn, denn wenn sich mehr als 80 Prozent der Bürgerinnen und Bürger mit mehr Videoüberwachung sicherer fühlen, ist das doch schon mal eine gute Grundlage.